6. Saison 1999 - 2000
Prunksitzung
Die Narren waren los und die Jecken frei. Es war ein Büttenabend der Superlative, mit dem der HCV sein Entree in die närrische Zeit gab. Im voll besetzten Saal des Narrenzentrums in Heiligenstadt bot der HCV 3- stündiges Programm. "Wir starten durch vom HCV ins Jahr 2000 mit Helau" lautet das Motto der fünften Jahreszeit in der Kreisstadt.

Ein abwechslungsreiches Programm, moderiert vom neuen Elferratsprasidenten Volker Lamprecht, hatte der Carnevalsverein auf die Beine gestellt. Fantastisch verstand er es, Narren und Jecken "in Schach" zu halten. Dabei trat er in die Fussstapfen seines Vorgängers Hans- Gerd Adler.
So, wie die von Manfred Koch gestaltete Bühnendekoration, inmitten eine "HIG- 2000- Rakete", ging das Programm ab. Schlag auf Schlag wechselten die Büttenreden.
Der Knaller war wohl auch in diesem Jahr wieder die Büttenrednerin mit spitzer Zunge, als ergraute Dame im Dederonkittel, alias Uta Schubert. Sie hatte es mit den Westpaketen, dem Intershop, den Straßen in der Kurstadt, aber ebenso mit den heruntergekommenen Fabrikgebäuden usw. Und auch die Spendengeldaffäre der CDU, fand die nötige satirische Erwähnung.
Und wohl der Knüller des Abends, waren Heiligenstadts bekannteste Zwillinge mit Bluse, weit schwingendern Plisseerock und Geschmeide. Heidelinde Liepe und Maria Kauffhold, die Klatschtanten Anna und Frieda aus dem Schöllbachcafe, präsentierten ihre Neuigkeiten. Sie intonierten den Heiligenstädter Büttenmarsch, luden das Publikum im vollbesetzten Saal zum Mitsingen und Schunkeln ein und plauderten aus dem Schöllbachcafe. Als jüngster Büttenredner gab Andreas Meinold (10 Jahre) sein Debüt.
Zwischendurch zeigten sich die flotten Puppen der Roten und Blauen Garde - wunderbar anzuschauen.

Auch die fast echten Schotten Thomas S. und Wilko Kühnberg erregten die Lachmuskeln der Narren und Närrinnen. "Du, MacTom, weißt Du, warum der Eisenbahnverein an der alten Strecke keinen Ast abholzen darf?"- "Nein, Mac-Joe, warum nicht?"- "Damit der Pleitegeier vom Bürgermeister einen Platz zum Landen hat!" Ihre Persiflage als Schotten MacTom und MacJoe, die im feinsten Edinburgh- Slang Bürgermeister, Kommunalpolitik' Finanzamt, Bundespolitik und kleine Feinheiten des Lebens aufs Korn nahmen, waren einer der Höhepunkte des Abends im Mainzer Hof. Sie schossen eine Pointe nach der anderen ab. Da musste auch das Stadtoberhaupt schmunzeln.
Nicht vergessen werden darf das "schlanke" Männerballett des HCV. Die "Damen" in leichter Kleidung zeigten viel Fleisch und Haut und bewegten ihre Revuekörper nach flotten Rhythmen.
Elektrisierend auch der Büttenredner von der "Rosa Partei". In seinem Frack mit Zylinder steckte Heinrich Merling, und seine Worte wirkten wie ein Stromstross.
Und zum Schieflachen die Holzhackerbuben, das Männerballett der Freiwilligen Feuerwehr in Uder. Ihnen waren die Lederhosen viel zu groß, so nach der Devise: "Sie passen schon, drücken aber unter den Achseln."
Die "Soldatinnen" von "Modern Dance", die "Weather girls" und Comedy Duo wechselten sich mit den "Mainzer Hofsängern" und vielen weiteren "Stars" ab.
Und zwischendurch gab es Küsschen, Küsschen, vom Präsidenten Volker Lamprecht an die flotten Puppen, aber auch an das gesetzte Alter.