Christiane und Daniel Papst sind die närrischen Hoheiten von Heiligenstadt. Viele Kreisstädter kennen sie, denn die 38-jährige arbeitet im Bürgerbüro der Stadt, der 40-jährige ist Busfahrer
bei den Eichsfeldwerken. Mit Publikum kennen sich beide aus. Das Paar hat zwei Töchter, die 15-jährige Vanessa und die fünfjährige Hannah. Und die drei Damen
sind sich einig: "Einmal im Leben sollte man Braut oder Prinzessin sein." Dazu kommt, sagt Christiane Papst, dass Prinz und Prinzessin wahrlich schöne Figuren
sind. Dass sie gefragt werden, ob sie die Regentschaft übernehmen, damit hatten die Heiligenstädter jedoch nicht gerechnet. Bislang war es nur die kleine Hannah, die
sich karnevalistisch engagierte. Sie tanzt bei den Feuerfunken. Vereinschef Volker Lamprecht stellte schließlich die alles entscheidende Frage. "Ich war absolut baff",
gibt die Prinzessin zu.
Also nahm Sie die Familie zusammen, um Rat zu halten. Zwei Tage hatten Papsts, die für jeden Spaß zu haben sind und mit denen man Pferde stehlen kann, Zeit. "Wir
haben viel geredet. Unsere große Tochter war es dann, die gesagt hat: Das ist doch eine große Ehre, und wer gefragt wird, der wird's", blickt Christiane Papst zurück. Also war man sich einig und die Freude groß.
Beim Rathaussturm am 11.11. hatten Christiane und Daniel Papst dann doch ein bisschen Premieren- Lampenfieber. "Für meinen Mann war es, denke ich, trotzdem einfacher, in der Öffentlichkeit zu stehen.
Er hat von klein auf Fußball gespielt und Vereinserfahrung. Das ist schon anders", sagt sie. Aufgeregt sein gehört aber auch dazu, wenn man einen guten Job machen will. "Es ist
eine schöne Herausforderung", meint die 38-jährige, die sich schon auf die Veranstaltungen am Wochenende freut. Die bisherigen fand sie alle toll - ob der Nachmittag für
Junggebliebene oder der Kinderfasching. Und jetz kann sie auch wirklich bei allen dabei. "Sonst konnten wir nur dahin gehen, wo wir die Kleine mitnehmen konnten. Tja, das ist
nun anders." Das Paar ist allerdings nicht nur in Heiligenstadt unterwegs. Außentermine gibt es in Heuthen, Beuren, Siemerode, Uder und Geisleden. "Sonst waren wir Außenstehende, jetzt sind wir mittendrin", meint Christiane Papst und
strahlt über das ganze Gesicht. An Abwechslung mangelt es ihr und ihrem Mann nun wirklich nicht.
Ein Prinzessinnenkleid zu finden, damit hatte die Heiligenstädterin übrigens kein Problem. Auch wenn das manche Frau nicht glauben mag. Die Wahl fiel kurzerhand auf
ein weinrotes, figurbetontes Kostüm.
"Wir freuen uns einfach, denn wir bekommen viel Rückhalt vom Carnevalsverein."
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